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Das DFJW hat 2002 das Projekt Tele-Tandem gestartet. Zwischen 2002 und 2004 haben mehrere Schulpartnerschaften diesen Ansatz erprobt. Erkenntnisse aus diesen Erfahrungen haben erlaubt, die Ausgangshypothesen zu überprüfen.
Auf dieser Grundlage möchte das DFJW neue Partnerschulen aus dem Primar- und dem Sekundarbereich motivieren, ein kooperatives Fremdsprachenlernen über Internet zu erproben und somit den Schulaustausch vor- und nachbereiten.
Auf der Internetseite des DFJW steht eine Dokumentation zum Download zur Verfügung: « Tele-Tandem, Innovative Spracharbeit im deutsch-französischen Schulaustausch - Lernen im Tandem über Internet und in der Begegnung »:
http://www.ofaj.org/de/ofaj/librairie/teletandem_texte-de-travail_19.01.2006.pdf.
Eine Begleit-CD-ROM kann auf Anfrage verschickt werden.
Voraussetzungen für den Austausch
- Eine französische Partnerschule / klasse haben (Hilfe für die Suche einer Partnerschule: www.dfjw.org / Anzeigen und www.etwinning.net).
- Durchführung einer deutsch-französischen Begegnung während des Schuljahres.
- Das Projekt soll von den Lehrern betreut werden, die für die Schülerbegegnung zuständig sind und vom Lehrerkollegium unterstützt und getragen werden.
- Die Lehrer, die die Schülerbegegnung durchführen, sollten, sofern sie die Partnersprache nicht unterrichten, genügend Kenntnisse der Partnersprache haben, um das Projekt durchführen zu können, ohne auf eine Drittsprache zurückgreifen zu müssen.
Technische Voraussetzungen
- Über mindestens einen Computer in der Schule verfügen, der eine synchrone Verbindung zur Partnerklasse über Chat oder Videokonferenz ermöglicht.
- Mindestens einen weiteren Computer für die am Projekt teilnehmende(n) Klasse(n) (oder die entsprechende Schülergruppe) haben; vorzugsweise im Klassenzimmer selbst.
- Internetzugang in der Schule, möglichst DSL.
- Über eine Email-Adresse der Klasse oder des Lehrers verfügen.
- Technische Betreuung durch einen Computer- / Internetspezialisten, der sich in der Konfiguration von Computern und Netzwerken auskennt und entsprechend intervenieren kann.
Didaktische Voraussetzungen
Die Lehrer sollten
- mit dem Einsatz neuer Technologien (CD-ROM, Internet, Programme wie PowerPoint, MSN-Messenger, Netmeeting, Scannen) im Unterricht vertraut sein;
- offen sein für innovative Methoden der Fremdsprachendidaktik und / oder für den Einsatz neuer Technologien im Unterricht;
- offen sein für interkulturelle Begegnungen und kooperatives Lernen im Rahmen deutsch-französischer Begegnungen (Tandem, Globale Simulation, Projektpädagogik, themenbezogene Arbeit, etc.);
- bereit sein, mit dem Partner ein Projekt zu planen und durchzuführen, das eine Vor- und Nachbereitung der Schülerbegegnung mit Hilfe der neuen Technologien vorsieht.
Zusammenarbeit
Der Erfolg eines Tele-Tandem Projekts beruht auf einer soliden Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Lehrkräften, die weit über eine virtuelle Korrespondenz hinaus geht. Ihr Ziel ist vielmehr, ein gemeinsames pädagogisches Projekt zu entwerfen, didaktische Ziele und Lehreinheiten festzulegen sowie einen Arbeitsplan zu erstellen, der die Alltagsrealität der beteiligten Klassen berücksichtigt. Eine gute Arbeit im Team ist deshalb notwendige Vorrausetzung für den Erfolg eines Tele-Tandem Projekts.
Das gemeinsame Projekt
Die Kommunikation zwischen deutschen und französischen Schülern ist das wichtigste Ziel eines Schulaustauschs. Die Erfahrungen in außerschulischen Austauschen sowie in den Tandemkursen haben gezeigt, dass die Jugendlichen mit ihren Partnern in Kontakt treten, wenn ein echtes Kommunikationsbedürfnis besteht. Dieses Bedürfnis gilt es also zu schaffen.
In einem „gemeinsamen Projekt“ legen Schüler und Lehrer beider Klassen das Thema, die unterschiedlichen Arbeitsschritte sowie das zu erreichende Ergebnis des Projekts (z.B. Erstellung einer Zeitung, Broschüre, Aufführung, CD...) vorher gemeinsam fest. Für ein solches Projekt ist gemeinsames Handeln unverzichtbar. Deutsche und Franzosen müssen kommunizieren und argumentieren, um zu einem Ergebnis zu gelangen, welches die gemeinsame Austauscharbeit widerspiegelt. Eine solche Arbeit muss eine inhaltliche sowie zeitliche Strukturierung erfahren. Die unterschiedlichen Arbeitsphasen müssen vorher festgelegt werden und schließen neben der physischen Begegnung die Vor- und Nachbereitungsphasen mit ein, in denen die Schüler mit Hilfe der neuen Medien im Kontakt stehen.
Wichtig ist bei einem gemeinsamen Projekt, dass die Schüler aktiv beteiligt sind und in Zusammenarbeit zu ihrem „Produkt“ gelangen. Dieses Vorhaben setzt voraus, dass kommuniziert und das Vorgehen gemeinsam ausdiskutiert wird, die Fremdsprache stellt demnach ein unabkömmliches Kommunikationsmittel dar. Die aktive Beteiligung der Schüler in einer natürlichen Kommunikationssituation wirkt sich förderlich auf den Spracherwerb und die Motivation aus.
Das Projekt kann eine fiktive (nach den Prinzipen der Simulation globale) oder eine reale Grundlage haben und hat zum Ziel, interdisziplinäres Lernen zu fördern (dies kann sich auf unterschiedliche Themen beziehen wie die Europäische Union, der Lebensraum Meer etc.). Die Lerner müssen in einem solchen Projekt Eigeninitiative und Kreativität zeigen, die Nutzung der Fremdsprache ist notwendige Voraussetzung für die Kommunikation zwischen den Teilnehmern, sowie für die Entstehung einer fiktiven deutsch-französischen Lebenswelt.
Das Sprachenlernen wird dadurch « entdramatisiert » und die Jugendlichen spüren selbst die Notwendigkeit sich die Sprache anzueignen um das Projekt voranzutreiben.
Zur Durchführung eines Projektes kann der folgende Text hilfreich sein: "Ein deutsch-französisches Projekt konzipieren".
Beispielhafter Programmablauf
Der folgende Programmablauf kann als Beispiel für die Tele-Tandem Arbeit dienen, er muss jedoch an die Bedingungen der Partnerklassen angepasst werden:
10 Arbeitswochen:
- Vorbereitungsphase vor der Begegnung: 6 Wochen
- Begegnungsphase : 1 Woche
- Nachbereitung der Begegnung: 3 Wochen
Die erste Phase sollte ca. 12 Stunden à 45 min oder 9 Zeitstunden dauern. In dieser sechswöchigen Vorbereitungszeit sollten 2 3 Sitzungen über Distanz mit dem französischen Partner erfolgen.
Die zweite Phase, die Begegnungsphase, sollte mindestens 4 Tage dauern. Sie kann in den Gastfamilien am Ort des Partners bzw. an einem Drittort stattfinden. Für diese Begegnungsphase kann, genauso wie für alle anderen Schulaustauschprogramme, beim Schulbereich des DFJW ein Zuschuss beantragt werden (s. "Info zur Förderung des Schulaustauschs").
Die dritte Phase, die Nachbereitung der Begegnung, sollte 6 Stunden à 45 min bzw. 4 einhalb Zeitstunden dauern.
Pädagogische Unterstützung durch das DFJW
- Bereitstellung einer CD-ROM zu Tele-Tandem.
- Bereitstellung eines Arbeitstextes zu Tele-Tandem.
- Bereitstellung pädagogischer Arbeitsmaterialien, unter anderem das Tele-Tandem-Heft (eine Art angeleitetes Tagebuch für die Schüler) für Grundschulklassen. Die Klassen erhalten maximal 30 Exemplare, das Heft steht aber auch zum Download für die Partnerschulen auf der Internetseite zur Verfügung.
- Bereitstellung eines Arbeitstextes „Ein deutsch-französisches Projekt konzipieren“ zum Downloaden.
- Bereitstellung von Aktivitäten „Projekt begleitende Tele-Tandem Aktivitäten für deutsch-französische Partnerklassen an Grundschulen” zum Downloaden.
- Möglichkeit der Teilnahme am Ausbildungsseminar des DFJW zur Tandemmethode und den neuen Technologien (voraussichtlich vom 24. - 29. Oktober 2008 in Tübingen), Teilnahme vorzugsweise mit dem Partner. Dieses Seminar findet auf französisch und auf deutsch ohne Übersetzung statt: hinreichende Kenntnisse der Partnersprache sind für eine Teilnahme notwendig.
- Möglichkeit der Teilnahme an weiteren Ausbildungskursen des DFJW.
- Finanzielle Unterstützung
Im Vorfeld für die Projektentwicklung
Während der Projektdurchführung
Nach dem Projekt
- Möglichkeit, sich gleichzeitig für das Projekt eTwinning (europaweite elektronische Schulpartnerschaften) anzumelden und die Vorteile dieses Programms zu nutzen.
Beitrag der Partnerschulen
- Folgende Unterlagen müssen dem DFJW vorgelegt werden:
- Eine Projektbeschreibung/ bzw. das Konzept des geplanten Projekts
- Regelmäßige Berichte über die durchgeführten Aktivitäten
- Projektergebnisse der Schüler
- Verwendung des DFJW-Logos sowie des Tele-Tandem Logos in den entwickelten Dokumenten
- Nennung des DFJW in der Kommunikation nach außen (Eltern, lokale Partner, Medien, usw.)
Kontakt
Deutsch-französisches Jugendwerk
Sprachenbereich
Molkenmarkt 1
10179 Berlin
E-Mail: behling@dfjw.org
Sollten Sie eine Partnerschule in Frankreich suchen, können Sie eine Annonce auf der Internetseite des DFJW aufgeben: http://www.dfjw.org / Teamer / Eine Begegnung organisieren / Partnerbörse.
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