5. Multimedia

Die Nutzung der neuen Informationstechnologien für die Tandemarbeit ist unter zwei Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Zum einen bieten natürlich die Medienangebote eine Fülle von kleinen Bausteinen für die Gestaltung der Tandemarbeit; das geht vom gemeinsamen Anschauen von Fernsehsendungen über das Anhören von Audiomitschnitten, das Kommentieren von Comics, das Videospielen oder das Verfassen eines gemeinsamen Textes am Bildschirm bis zur Herstellung kleiner Filmsequenzen oder anderer Medienprodukte, wobei der wichtige Teil die gemeinsame Herstellung und nicht so sehr das Endprodukt ist. Von fundamentaler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Frage nach den Inhalten und Strukturen der Medienangebote, die leider allzu häufig der Diskussion um ihre motivationale Wirkung nachgeordnet wird.

Daneben aber ist der zweite wichtige, und vielleicht grundlegendere Aspekt, dass die Nutzung der neuen Technologien Tandemarbeit ohne "physische Präsenz" und in neuen Teilnehmerkonstellationen (Individuen und Gruppen) möglich macht; online-chat, e-mail oder Videokonferenz sind nur einige Beispiele für solche Möglichkeiten, die zwar die Grundbedingungen der Tandemarbeit respektieren, durch die räumliche und möglicherweise zeitliche Distanz zwischen den Handlungen der Beteiligten aber gänzlich neue Bedingungen schaffen. Die pädagogische und methodisch-didaktische Debatte um die neuen Medien ist in vollem Gange und beileibe nicht abgeschlossen, sie oszilliert weiterhin zwischen extremer Skepsis und euphorischer Begeisterung. Dem Projekt Tele-Tandem kommt hier eine wichtige Pilotfunktion und damit auch eine große Verantwortung für die Zukunft zu. Dem soll u.a. durch die Zusammensetzung der Expertengruppe Rechnung getragen werden, die sich aus PraktikerInnen des schulischen Sektors und SpezialistInnen in den Forschungsfeldern der verschiedenen universitären Bezugsdisziplinen zusammensetzt.