Angemerkt wurden hier vor allem die veränderten Unterrichtspraktiken. Der Lehrer kann und soll während der "Tele-Tandem"-Arbeit in den Hintergrund treten und fungiert als Ratgeber und Motor ("Wir unterrichten nicht mehr, sondern helfen."). ⁸⁴⁾ Die Arbeit sei zwar mit einem höheren Aufwand in Bezug auf Vorbereitung und Konzeption verbunden, bringe aber auch mehr Spaß. Die Schüler lernen selbständig zu arbeiten und für sich und die Tandempartner, d.h. die gemeinsame Arbeit und die eigenen Lernprozesse, Verantwortung zu übernehmen. Der Lehrer wird innerhalb des Projekts selbst wieder zum Lernenden (z.B. im Bereich technisches Know-How) und übernimmt eine wichtige interkulturelle Rolle. Das dt.-frz. Lehrer-Tandem ist im Zuge der binationalen Projektarbeit auf gemeinsame Absprachen und gemeinsame Organisation angewiesen. Das Arbeiten im Tandem fördere die Teamfähigkeit, so die Tagungsteilnehmer. Der gegenseitige Austausch und die gegenseitige Bereicherung der dt. und frz. Lehrerkollegen seien wichtig und nötig. Man ziehe für die Weiterentwicklung der gemeinsamen Arbeit mit dem gemeinsamen Ziel das Beste aus beiden Bildungssystemen heraus ("travailler et s’enrichir mutuellement pour avancer dans le même sens"). Dabei wird auch nicht davor zurück gescheut, die eigenen pädagogischen Praktiken in Frage zu stellen.